TAB V76 Tube Preamp
Der Klassiker der westdeutschen Studiotechnik
Der V76 ist eine Entwicklung des Instituts für Rundfunktechnik (IRT) aus den späten 1950er Jahren. Er löste den bis dahin für Mikrofonsignale verwendeten Universalverstärker V72 ab, der mit einer Festverstärkung von 34 dB für diese Anwendung deutlich unflexibler war. Gebaut wurde der V76 von der Firma Tonographie Apparatebau (TAB) in Wuppertal.
Der TAB V76 ist einer der besten je gebauten Mikrofonvorverstärker. Sein aufwendiges Schaltungsdesign, seine vorbildliche Verarbeitung und die Bestückung mit ausschließlich hochwertigen Bauteilen garantieren exzellente Klangeigenschaften.
Modellvarianten
Es gibt eine ganze Reihe von Modellvarianten, die jeweils für bestimmte Anwendungsbereiche optimiert sind. Beim Verleihexemplar handelt es sich um einen TAB V76s, der ursprünglich bei der Deutschen Grammophon zum Einsatz kam. Während die am weitesten verbreiteten Modelltypen V76/80 und V76/120 für den Rundfunk entwickelt worden sind, ist der V76s speziell für Studioanwendungen konzipiert. Der Unterschied liegt dabei ausschließlich im sinnvolleren Design der passiven Filtersektion, das von den Tonstudios gefordert worden war (Frontansicht V76s). Alle anderen Spezifikationen sind identisch. Wichtig für die klanglichen Eigenschaften des V76 ist nicht zuletzt der aufwendig konstruierte Eingangsübertrager, der das Eingangssignal bereits um den Faktor 30 verstärkt.
Eigenschaften des V76s:
- zwei Verstärkerstufen mit je zwei Röhren (Röhren: 3x EF804s/1x E83F)
- komplexes Schaltungsdesign
- vorbildliche Verarbeitung
- aufwendig konstruierter, klangrelevanter Eingangsübertrager mit hohem Übersetzungsverhältnis (1:30)
- gegenüber V76/80 und V76/120 erweiterter Frequenzbereich von 30 Hz bis > 20 kHz
- passive Filtersektion: Hochpassfilter bei 30, 60 und 120 Hz, Tiefpassfilter bei 8, 10, 12 kHz (in der Stellung 15 kHz ist das Tiefpassfilter deaktiviert)
- kraftvoller Sound durch eingebaute Anodendrosseln
- 16 dB Übersteuerungsreserve
- zwölf Verstärkungen zwischen -6 dB und 66 dB einstellbar
- aufwendiger und langer Signalweg bewirkt subtile Klangfärbung (im Gegensatz zum puristischeren, neutralen Lorenz V241)
- klares, plastisches Klangbild mit edlem Hifi-Charakter
- Herstellungsbeginn: 1958
- Gewicht (mit/ohne Case): 12/7 kg
Zum Gebrauch
Da der TAB V76 wie der Lorenz V241 aus dem Röhrenzeitalter stammt, ist er folglich für den Betrieb mit Röhrenkondensatormikrofonen entwickelt worden. Bei der Nutzung mit transistorierten Kondensatormikrofonen kann es wegen der benötigten Phantomspeisung zu technischen Schwierigkeiten bis hin zum Defekt des V76-Eingangsübertragers kommen. Das kostenlos zumietbare, modifizierte 48V-Netzteil Neumann N452i schafft hier Abhilfe, so dass der V76 auch mit Transistormikrofonen wie Neumann U87, AKG C414 oder Microtech Gefell M930 benutzt werden kann. Mit Tauchspulen- und Bändchenmikrofonen ist der Betrieb ohnehin problemlos möglich.
Das Verleihexemplar
Der Verleih-V76s wurde von dem Spezialisten Eckehard Dux aufwendig generalüberholt und überzeugt durch exzellente technische Werte. Der Vorverstärker ist in einer Lunchbox eingebaut, die mit XLR-Ein- und Ausgang ausgestattet ist. Mit einem speziellen, ebenfalls kostenlos zumietbaren Pad-Kabel (-25 dB) eignet sich der V76 auch bestens für die Arbeit mit Line-Signalen (Synthesizer, E-Piano, Drumcomputer etc.).
- 1 Tag26 €
- 2 Tage44 €
-
Wochenende
(Fr-Mo) 55 €